Getreide

Starke Charaktere gesucht

Besseres Mehl

für sauberes Wasser

Sie klingen wie die Namen netter Menschen aus Fernost: Wiwa, Ataro oder Tengri. Doch weit gefehlt. Die drei sind hiesige Bio-Winterweizen, die Moin für seine Produktion nutzt.

Entwickelt wurden sie in jahrelanger Entwicklungsarbeit von Getreidezüchter Peter Kunz.

Vor 25 Jahren begann der Schweizer, biologisches Getreide zu züchten und entwickelte eben z.B. jene Saatform Wiwa, die 2005 ihre Zulassung bekam.

Die drei Getreidesorten haben sehr unterschiedliche Charaktere und ergänzen sich ganz wunderbar. Weil sie so gut miteinander harmonieren, liefern sie uns trotz weniger Eiweißgehalt gute Qualität beim Backen.

Und warum ist das so wichtig?

Der Eiweißgehalt von Getreide spielt eine Rolle für die Qualität des Produkts. Er entscheidet nämlich über die Klebeeigenschaft und die Backfähigkeit des Teiges. Weniger Eiweiß im Mehl bedeutet, dass die Stabilität des Teigs geringer ist. Um Eiweiß in die Pflanze zu bringen, braucht der Boden Stickstoff. Mit der letzten Stickstoffdüngung kurz vor der Ernte bringen die Landwirte den letzten Schub an Eiweiß in die Pflanze. Das meiste davon geht dann allerdings in den Boden, verwandelt sich in Nitrat und gelangt in das Grundwasser, was dann unsere Trinkwasserqualität beeinträchtigt. Das führt dazu, dass Deutschland seit Jahren die EU-Grenzwerte überschreitet ohne dass die Regierung hier tätig wird.

Gemeinsam mit den Züchtern haben wir Bäcker hier einen echten Hebel: Wenn es uns gelingt durch unser Knowhow mit weniger Eiweiß im Mehl auszukommen oder eben Sorten miteinander zu kombinieren, die uns dabei unterstützen, dann tragen wir entscheidend dazu bei, den Düngemitteleinsatz zu verringern und die Gesundheit von Böden und Wasser und damit auch unsere Gesundheit zu schützen.

Das erfordert viel Achtsamkeit und ständige Anpassung an die Rohstoffe. Wir finden, das lohnt sich!

Dass es tatsächlich anders geht, zeigt auch ein Pilotprojet in Unterfranken: Dort haben seit 2014 auf Anregung der dortigen Bezirks-Regierung vier konventionelle Landwirte damit begonnen, nur noch zwei- statt dreimal pro Erntejahr mit Stickstoff zu düngen. Das Ergebnis: Das Grundwasser wurde deutlich besser. (Mehr über das Projekt erfährst Du hier: http://www.wasserschutzbrot.de/).

So werden wir gemeinsam – wir in Glückstadt und ihr überall im Land – zu Schützern unseres Bodens und Grundwassers. Ein gutes Gefühl, oder?

Meine Zutat

Ihr könnt dabei mit helfen und euch engagieren – und das nicht nur, indem ihr unsere Produkte kauft. ;-)

1. Wir wollen nicht, dass Bayer/Monsanto über die Zukunft unseres Essens und unserer Landwirtschaft bestimmen. Deswegen unterstützen wir die Arbeit der ökologischen Saatgutzüchtung. Nicht nur für die Qualität von Moin Produkten, sondern für unsere gesellschaftliche Freiheit. Es lohnt sich, sich für unsere Erde stark zu machen. Denn je besser es um sie steht, desto besser steht es auch um unsere eigene Gesundheit, unsere Freiheit und unsere Sicherheit.

Im Zentrum der Finanzierung für Forschung und Züchtung von Bio-Saaten steht der Saatgutfonds der gemeinnützigen GLS Treuhand. Nur mit Spenden, Firmen- und Stiftungsbeiträgen ist es jedes Jahr möglich, Getreide-, Gemüse- und Obstzüchtungsprojekte an diversen Standorten in ganz Europa zu unterstützen. Eines davon ist der Verein „Getreidezüchtung Peter Kunz“ (mehr unter www.getreidezüchtung.ch).

Wenn ihr also wirklich etwas auf diesem Gebiet unternehmen wollt, dann könnt ihr zum Beispiel seinen Verein mit einer Spende unterstützen. Und damit ihr jetzt nicht ewig herumsucht, haben wir hier schon alles für euch aufgeschrieben:

Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft in der LGS Treuhand

IBAN: DE34 4306 0967 0030 0054 10

BIC: GENODEM1GLS

Verwendungszweck: Saatgutforschung GZPK

2. Wenn ihr euch etwas breiter über das Thema informieren wollt, dann findet ihr hier zahlreiche weiterführende Materialien:

https://www.zukunftsstiftung-landwirtschaft.de/saatgutfonds/infomaterial/

Und wie wäre es, einen der dort erhältlichen Flyer zu bestellen und eurem Bäcker in die Hand zu drücken?! Oder sie ganz subversiv einfach dort auszulegen. Guerilla-Marketing nennen das die Fachleute. Wir sagen dazu: Einfach machen!

Und wer von Euch mal eine knappe Stunde Zeit hat und sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzen will, dem und der empfehlen wir den ZDF-Film „Die Saatgut-Retter“, zu sehen auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=Gz3oZOeY6FE

Veröffentlicht 
am 21. Juni 2018 
von Brigitta Sui Dschen Mattke

Schlagwörter

Qualität | Verantwortung | Zukunft | Saatgut | Ressourcen