H_Betriebsausflug

Unser Betriebsausflug nach Schleswig

Ein Tag im Namen der Vielfalt

Schon mal Brokkoli frisch vom Feld geknabbert? Wir jetzt schon. Und lecker war’s! 

Wie vollkommen Mutter Erde uns versorgt, wenn wir sie ihr Ding machen lassen, das wurde uns einmal mehr auf unserem diesjährigen Betriebsausflug klar. 

Erstes Ziel unserer Reise ist die Saatgutzüchtung auf dem Biohof Christiansen bei Silberstedt. Dort angekommen werden wir von Barbara Maria Rudolf und Heinz-Peter Christiansen herzlichen willkommen geheißen. 1983 hatte er den Hof von seinen Großeltern übernommen und von Anfang an biologisch bewirtschaftet. Nach einem kleinen Exkurs über die Geschichte des Hofes, die sich über 10 Generationen zurückverfolgen lässt, gibt es eine Führung über die 115 Hektar Land, auf denen mehr als 20 verschiedene Gemüsekulturen angebaut werden. Und zwar konsequent nach den Gesetzen der Natur! Auf dem Christiansen’s Hof ist man überzeugt: „Nur ein natürlicher landwirtschaftlicher Kreislauf bringt eine gesunde Ernte und sichert uns und unseren Kindern eine glückliche Zukunft auf dieser Erde.“ 

Mit dem Anspruch, sich für eine enkeltaugliche Zukunft einzusetzen, fühlen wir uns sehr verbunden; ebenso wie mit der achtsamen Haltung, die das Team vom Christiansen’s Hof ausstrahlt, und dem Vertrauen in die natürlichen Prozesse. Eben diese Aspekte spielen auch bei der Herstellung unserer Backwerke eine wichtige Rolle.

Die Führung durch die Welt der Saatgutzucht ist beeindruckend. Es scheint, als ob die Uhren hier anders ticken. Das Gefühl der Entschleunigung mischt sich mit Dankbarkeit dafür, dass es Menschen gibt, die diese wichtige Arbeit leisten – Tag für Tag, Jahr ein, Jahr aus –  fürs Hier & Jetzt aber vor allem auch vorbereitend für nachfolgende Generationen. Denn in Zeiten, in denen wir es mit Monsanto & Co., mit gentechnisch verändertem Saatgut und der Verbreitung von Hybriden* zu tun haben, ist die Zucht von biologischen, samenfesten Sorten für eine nachhaltige Zukunft von enormer Bedeutung. Hut ab!

Nach einer genüsslichen Mittagspause im historischen Gasthaus Odins Haddeby geht es weiter mit dem Bus Richtung Schloss Gottorf. Dort spazieren wir durch den schönen Barockgarten mit seiner Pflanzenvielfalt und seinen Skulpturen. 1637 beauftragte Herzog Friedrich III von Schleswig-Holstein Gottorf seinen Hofgärnter Johannes Clodius mit der Gestaltung des Terrassengartens nach römischem Vorbild und ließ über 1150 Pflanzenarten anlegen. Exotische Zitrusgewächse, Hyazinthen-, Narzissen- und Tulpenarten wuchsen neben zahlreichen einheimischen Sorten – eine spektakuläre Blütenpracht, die zur damaligen Zeit allein dem Vergnügen des Herzogs und als Zeugnis seiner Herrschaft diente. 

Gut, dass das heute anders ist und der Schlossgarten zur Freude aller offen steht. Für das Moin Team war es ein schöner Ausflug und ein eindrucksvoller Tag im Namen der Vielfalt. 


* Hybride sind sozusagen Einwegpflanzen. Das Hybridsaatgut ist für Nachzüchtungen ungeeignet. Nicht nur dass die Verbreitung von Hybridsamen der Sortenvielfalt schadet, es zwingt Landwirte zudem in die Abhängigkeit von Agrarkonzernen, weil sie jedes Jahr aufs Neue das teure Saatgut kaufen müssen.


Veröffentlicht 
am 18. Juni 2019
von Natascha Solis

Schlagwörter

Saatgut | Erde | Brüderlichkeit | Zukunft | Haltung | Ressourcen | Verantwortung | Nachhaltigkeit