H_GWÖ

Gemeinwohl statt Gewinnmaximierung, Kooperation statt Konkurrenz

Liebe ist der größte Wirtschaftswert

Bei MOIN machen wir gutes Essen für andere Menschen und stellen dabei unser Können, unsere Herzkräfte und Lebenszeit leidenschaftlich gern zur Verfügung. Als Unternehmen sehen wir uns in der Verantwortung, unseren Beitrag zum gesellschaftlichen Wohl zu leisten und eine enkeltaugliche Zukunft mitzugestalten. Doch wie kann man solch nachhaltige Bemühungen messen?

Dank der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) und ihrem wertebasierten Punktesystem lässt sich der Beitrag eines Unternehmens zum Wohl von Mensch und Umwelt in Zahlen fassen. Rund 4500 Mitglieder*innen haben sich inzwischen dieser Bewegung für ein alternatives Wirtschaftssystem abseits von den Prinzipien einer Finanzbilanz angeschlossen.

Wir haben erst kürzlich unser zweites Testat von der GWÖ erhalten und freuen uns sehr darüber. Nachdem wir bei unserer Bilanzierung für die Jahre 2017/2018 auf insgesamt 533 Punkte kamen, haben wir nun für den Zeitraum 2019 bis 2021 ganze 642 Punkte erreicht.

Uns zeigt die Verbesserung unserer Bilanz ganz deutlich, dass es sich lohnt, auch (oder sogar insbesondere) in herausfordernden Zeiten mutig in die Zukunft zu blicken, um handlungsfähig zu bleiben. Auch wenn wir aufgrund der Corona-Situation nicht alles umsetzen konnten, was wir uns nach unserer ersten Bilanzierung vorgenommen hatten, sind wir nichtsdestotrotz in Bewegung geblieben und haben allerhand geschafft. Hier ein Überblick:

  • Wir haben eine Solaranlage auf unserem Dach installiert und produzieren seitdem ca. 30 % unseres benötigten Stroms selbst. Im Jahr 2020 konnten wir 27.000 kWh Strom aus unserer Photovoltaikanlage nutzen, im Jahr 2021 sogar 235.038 kWh.

  • Bei uns arbeiten Menschen aus 12 verschiedenen Nationen, darunter Russen, Polen, Syrer und viele mehr. Viele unserer Mitarbeiter*innen sind jedoch der deutschen Sprache, welche die vereinbarte Verständigungssprache bei uns ist, nicht vollständig mächtig. Deshalb bieten wir seit 2019 Sprachkurse an, was möglichen Kommunikationsschwierigkeiten vorbeugt und für mehr Chancengleichheit sorgt.

  • Ebenfalls seit 2019 haben wir ein Lieferantenbewertungssystem in unser Tagesgeschäft integriert. Einmal jährlich werden die Daten von allen Lieferant*innen aktualisiert, sodass eventuelle soziale Risiken immer wieder aufs Neue abgefragt und dokumentiert werden.

  • In 2020 öffnete unser Werksladen zum ersten Mal seine Tür. Damit haben wir ein Mitarbeiter-Projekt realisiert, mit dem wir mehr Begegnung schaffen wollten zwischen denjenigen, die unsere Backwaren herstellen und denen, die sie essen. Hier teilen wir unser Wissen, zeigen durch die große Fensterscheibe zur Teigmacherei, wie unsere Backwaren hergestellt werden, und erhalten im direkten Austausch hilfreiches Feedback. Die Anmerkungen und Ideen unserer Werksladenbesucher*innen fließen in unsere Produktentwicklung mit ein. Auch der Wunsch, unsere Bio-Backwerke für die Menschen aus Glückstadt und Umgebung vor Ort verfügbar zu machen, wurde vor Bestehen unseres Werksladens öfter an uns herangetragen. Wir freuen uns, diesen Wunsch nun fast drei Jahre schon erfüllen zu können und leisten natürlich sehr gern diesen Beitrag zum Gemeinwohl in unserer Region.

  • Durch mechanische Umbauten an der Verpackungsmaschine konnten wir gegenüber den Vorjahren unseren Folienverbrauch um 10% reduzieren. Neben den Einsparungen bei den Verpackungsmaterialien haben wir in 2020 alle Folien auf Monofolien umgestellt, die zu 100% recycelbar sind. Und seit Mitte 2021 denken wir über ein Pfandsystem nach, bei dem wir Cradle to Cradle zertifizierte Kisten anstelle der aktuellen Papp-Umkartons nutzen möchten. Hier arbeiten wir aktuell noch an der Umsetzung.

  • In 2021 haben wir in zwei neue, effizientere Öfen investiert, wodurch wir einiges an Energieeinsparung verzeichnen können.

  • 2021 ist auch das Jahr, seit dem MOIN mit Jule Usadel, Julianna Müller und Vicky Leskien eine neue Betriebsleitung hat. Die drei jungen Frauen haben Einblick in alle Unternehmensbereiche und arbeiten daran, für mehr innerbetriebliche Transparenz zu sorgen. Diese soll in 2022 durch flachere Hierarchien, mehr Verantwortung bei den Teamleitungen und eine erweiterte Besprechungskultur weiter verbessert werden.

Die Beleuchtung unserer Unternehmung hat uns geholfen zu erkennen, wie sehr wir gewachsen sind und natürlich auch an welchen Stellen wir noch besser werden möchten.

Als kurzfristige Ziele haben wir uns die weitere Optimierung unserer Verpackungen sowie die Erhöhung der Effizienz unserer Photovoltaikanlage vorgenommen und möchten die Nutzung von Carsharing-Konzepten für unsere Dienstreisen prüfen.

Längerfristig planen wir ein transparentes Entlohnungssystem einzuführen und wollen nach wie vor ein umfassendes Gesundheitsmanagement für alle Mitarbeitenden aufstellen. Außerdem steht die Idee von einem Betriebskindergarten auf unserer Wunschliste für die Zukunft.

Was wir heute tun, hat Auswirkungen auf morgen. Unser Wertekompass führt uns in Richtung Gemeinwohl – sowohl für unsere als auch für kommende Generationen.

Jule Usadel und Julianna Müller mit unserem neuen GWÖ-Testat

Mehr Infos zum Model und zur Zertifizierung der Gemeinwohl-Ökonomie findest du hier: www.germany.ecogood.org


Veröffentlicht 
am 08. März 2023
von Natascha Solis

Schlagwörter

Brüderlichkeit | Zukunft | Erde | Nachhaltigkeit | Ressourcen | Verantwortung