Moin 100 Prozent Bio

Luxus oder Notwendigkeit?

Hundert Prozent Bio für alle – geht das überhaupt?

MOIN ist gewachsen. Das freut uns sehr, weil wir folglich auch mehr Menschen erreichen können. Die Nachfrage nach hochwertigen, nachhaltig produzierten und hundert Prozent biologischen Nahrungsmitteln wächst stetig. Auch wenn sich die Bio-Branche derzeit noch bei überschaubaren sechs Prozent des Lebensmittelhandels bewegt, ist die Richtung doch eine, die wir sehr begrüßen. (Wer Interesse an Zahlen zum Ernährungsverhalten der deutschen Bevölkerung hat, kann sich in der Marktübersicht des Bundes Ökologischer Lebensmittelwirtschaft schlauer machen.) Aber hundert Prozent Bio für alle – geht das überhaupt?

Das beliebte Argument, Bio sei nur eine luxuriöse Nische in wohlhabenden Ländern, ist falsch. Der von uns sehr geschätzte Öko-Landwirt und Buchautor Felix zu Löwenstein hat überzeugend dargelegt, dass die etwa acht Milliarden Menschen auf der Erde nicht nur ökologisch ernährt werden können, sondern müssen, weil die Schäden durch die industrialisierte Landwirtschaft nicht mehr tragbar sind. Ein Diskussionsbeitrag von Felix zu Löwenstein für die Friedrich-Ebert-Stiftung fasst seine Argumente gut zusammen.

Wir alle sehen, wie die Bio-Regale im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und sogar bei den Discountern immer voller werden. Viele Pioniere des Bio-Handels, die sich seit Jahrzehnten um gesunde, natürliche und ökologische Nahrungsmittel bemühen, wollen sich davon abgrenzen. Da spielen Ängste um die Integrität des Begriffs „Bio“ mit. Und ganz unberechtigt ist das ja nicht. Natürlich gibt es auch solche Produkte, wo mehr Bio draufsteht als drin ist. Dennoch halten wir die Ausweitung von Bio im Handel für eine positive Entwicklung. Die Naturkostbranche braucht gerade jetzt ein neues „Narrativ“, eine grundlegende Idee, wie sie die Zukunft gestalten will. Wir haben die Erfahrung, die Expertise und die Glaubwürdigkeit, Prozesse in eine Richtung zu lenken, die wir uns alle wünschen. Warum sollen wir uns diesem Trend also entziehen? Vielleicht können wir in diesem Bereich eines Tages als Mentoren Hilfestellung leisten. Wir halten jedenfalls nichts von ideologischen Mauern, die den Blick für eine bessere Zukunft versperren.

Für uns ist Bio-Essen eine Selbstverständlichkeit, wobei der Genuss an erster Stelle steht. Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, dass uns Bio-Essen viel mehr nährt und uns zu besserer ganzheitlicher Gesundheit verhilft. Und Gesundheit bedeutet Stärke – für Körper und Geist.  Selbst wenn teils bedrohlich große Hindernisse zu überwinden sind, aufgeben zählt nicht! Wir haben nur diese eine Erde und sind Teil von ihr. Wenn aus der Erde das Gemüse wächst, das Obst an den Bäumen, dann kümmert sich die Natur um unser Wohl. Gute Beziehungen bestehen aus der Balance von Geben und Nehmen. Folglich sind wir in der Verantwortung, uns um diese Erde zu kümmern.

Eine gute Hilfestellung beim Einkaufen bieten uns die Bio-Siegel. Da gibt es das deutsche staatliche Bio-Siegel in Form des grünen Sechsecks und das hellgrüne Sternenblatt des EU-Bio-Siegels für Lebensmittel, die die Normen der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau erfüllen. Wer sich da schlau machen möchte, was das für Richtlinien sind, wird auf der Website des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft fündig. https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Nachhaltige-Landnutzung/Oekolandbau/_Texte/EU-Bio-Logo.html

Des Weiteren gibt es die Anbauverbände, wie Bioland und Demeter, die sich bereits lange vor Einführung der Siegel der Herstellung von qualitativ hochwertigen, biologischen Lebensmitteln verschrieben hatten. Deren Siegel stehen für eine Qualität, die weit über die gesetzlichen Mindeststandards für Bio-Lebensmittel hinausgeht. Wer das vergleichen mag, schaut hier nach:

https://www.demeter.de/lebensmittel-produkte

http://www.bioland.de/ueber-uns/richtlinien.html

Wir fühlen uns sehr mit den Grundsätzen von Demeter verbunden, da der Blick hier nicht auf den Körper und dessen Gesundheit beschränkt ist, sondern auch die seelische Komponente eine entscheidende Rolle spielt. Diese bio-dynamischen Nahrungsmittel bringen uns in Einklang mit den Lebenskräften der Natur und stärken unseren Geist. Es geht um den Menschen als Ganzes und um einen geschlossenen Kreislauf von Geben und Nehmen in Hinblick auf eine „Gemeinwohlbilanz“.

Wir sind Bioland zertifiziert, was bedeutet, dass wir mit Gentechnik, chemisch-synthetischen Düngern und Pestiziden nichts am Hut haben und dafür sorgen, dass du dich als Endverbraucher sicher fühlen kannst.

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Veröffentlicht 
am 1. März 2018 
von Brigitta Sui Dschen Mattke und Natascha Solis

Schlagwörter

Erde | Verantwortung | Zukunft | Genuss