Headington Hill Hall

So wollen wir lernen

University of the Trees – 

Lab for New Knowledge and an Eco-Social Future

Universität der Bäume – Labor für Neues Wissen und eine Öko-Soziale Zukunft

Eine Universität der Bäume in Oxford – dem jahrhundertealten Hort akademischer Bildung – das muss Kunst sein! Universitätsgründerin und Künstlerin Shelley Sacks hält nicht nur den weltweit einzigen Lehrstuhl für soziale Plastik an der Brookes University Oxford, sondern hat auch eine eigene mobile Universität (eben das UOT:LAB) begründet, die jederzeit an jedem Ort ihre Pforten öffnen kann, wo Menschen zusammen kommen, um an den wichtigen Fragen der Gegenwart zu arbeiten: Was wissen wir? Wie wissen wir? Und wie können wir zu dem Wissen kommen, das wir für eine menschenwürdige Gestaltung der Zukunft brauchen?

Dass Bäume dafür durchaus gute Lehrer sein können, ebenso wie andere nichtmenschliche Wesen, kann man am besten selbst erfahren. Natürlich haben auch wir Menschen wunderbare Fähigkeiten, die uns helfen können, die Zukunft zu erschaffen, die wir wirklich wollen. Leider kommen in unseren Bildungsplänen solche Fähigkeiten erst gar nicht vor. Zum Glück gibt es die Universität der Bäume. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht diese Fähigkeiten auszubilden. Dafür hat Shelley künstlerische Prozesse entworfen, die sie Bewusstseinsinstrumente nennt. Eines davon ist das „Erdforum“. 

Für die Ausbildung zum Verantwortlichen Teilnehmer, der ein solches Forum anleitet, fand Anfang November ein 4-tägiges Training in Oxford mit Menschen aus aller Welt statt. Shelley und ihre Mitarbeiter Annelinde Kirchgaesser und Markus Stefan unterrichteten uns in der Kunst, dem UOT:LAB einen temporären ‚Landeplatz’ zu bauen.

Im Erdforum gibt es kein erklärtes Ziel, vielmehr geht es um die Entwicklung einer sozialen Substanz, die es uns ermöglicht, in ein gemeinsames Denken zu kommen. Dazu kommen Menschen in einem Kreis zusammen, der rund um ein geöltes Tuch stattfindet, das die Spuren vorheriger Erdforen sammelt und somit in zukünftige Prozesse miteinbringt. Diskutiert oder debattiert wird da erstmal nicht, sondern die eigene Imagination und das aktive Zuhören geübt. Der Prozess dauert mindestens drei Stunden, kann aber auch auf einen ganzen Tag oder in Einzelfällen sogar mehrere Tage ausgedehnt werden. 

Shelley hat den Prozess über viele Jahre mit ihren Mitarbeitern und vielen Teilnehmern in aller Welt weiterentwickelt und in den unterschiedlichsten Zusammenhängen gestaltet, so z.B. beim Klimagipfel 2011 in Südafrika und in 2015 bei den Citizen Art Days in Berlin sowie bei Making a Difference Asia in Hong Kong. 

Mehr über die wunderbare Arbeit des UOT:LABs könnt ihr hier erfahren, wobei die Webseite gerade einem Update unterzogen wird und momentan als Blog für eine andere Bewusstseinspraxis des UOT:LABs dient: https://www.universityofthetrees.org/

Anfang des Jahres gibt es einen Start mit dem Erdforum in unserem Moin Lab in der Innenstadt von Glückstadt. Ziel könnte sein, darüber ein Netzwerk von „Changemakern“ auszubilden, die Lust haben, die Zukunft in die eigene Hand zu nehmen. Vielleicht schaffen wir es doch noch, aus Glückstadt eine Ökoregion zu machen. Da hilft auf jeden Fall die Kraft der Imagination und das aktive Zuhören, die beim UOT:Lab zentral sind, als auch der Physiker Hans-Peter Dürr. Der hat nämlich einmal etwas sehr Schönes gesagt: „In Zukunft ist das Unwahrscheinliche nicht unwahrscheinlich.“ Das sehen wir bei Moin auch so!

Neuigkeiten zum Thema findet ihr demnächst wieder hier.


Veröffentlicht 
am 06. Dezember 2018 
von Brigitta Sui Dschen Mattke

Schlagwörter

Energie | Erde | Brüderlichkeit | Vertrauen | Haltung